Mittwoch, 29. März 2023

BEHRINGER DDM 4000

Eine Anfrage auf einer Social-Media-Plattform brachte mir einen potentiellen Kandidaten zur Reparatur. Einen DJ-Mixer Behringer DDM4000. 



Die Fehlerbeschreibung des Besitzers lautete so: "Alles blinkt, nix geht." :-)

Mal schnell die technischen Daten gegoogelt:

- 120 Bedienelemente 

- 2 Effektprozessoren

- 2 Speicher für Samples bis 32 Sekunden

- 4 Phone/Line Stereokanäle

- digitaler Crossfader

- MIDI-fähig 

und so weiter...

Viel zu schade für den Elektroschrott, also Hilfe angeboten.

Als das Gerät bei mir eintraf, wurde zuerst eine Bestandsaufnahme gemacht. Ran an den Trenntrafo und eingeschaltet. Und dann sah ich das:


Da alle Anzeige-Elemente betroffen waren und gar keine Funktion mehr gegeben war, richtete sich mein Verdacht auf die zentrale Spannungsversorgung, also das Netzteil.

Das Gerät ließ sich gut öffnen und so war das Netzteil schnell ausgebaut.



Mit dem zweiten Blick offenbarte sich dann die Ursache für das rhythmische Blinken: 5 defekte Kondensatoren mit dickem Kopf.


Der Austausch der Kondensatoren wäre schnell erledigt, zumal es sich um Standard-Typen handelte, die leicht zu beschaffen waren. Allerdings sollte das Netzteil vom dem Einbau grundlegend überprüft werden. Dazu benötigte ich Angaben zu den Sekundär-Spannungen und der Pin-Belegung der Steckerleiste. Auf der Platine war nichts vermerkt. Nur die Bauteil-Bezeichnungen.

Eine Recherche im Netz förderte zwar die Pläne für die DDM4000 zu Tage, allerdings ohne die benötigten Details für das Netzteil. Tagelange Suche ohne Erfolg. Bis ich mir mal die Rückseite der Platine anschaute:


Alle Zahlen- und Buchstabenfolgen wurden gecheckt. Ohne Erfolg. Unter dem weißen Label, vermutlich von der Qualitätskontrolle, konnte man aber noch den "Behringer" Schriftzug erahnen. Und die "2496" brachten dann den richtigen Hinweis. Etwas später hatte ich den Schaltplan. :-)

Auf Grund der fehlerhaften Kondensatoren C4, C10, C11, C14 und C15 war zu erkennen, das weder die 3V, noch die 5V bzw. 15V korrekt geliefert wurden. Die 9V standen zwar bereit, aber ohne den Rest  ging da gar nichts. Das konnte ich über die anderen Stromlaufpläne nachvollziehen. Der Fehler war also bestätigt.


Der Rest ging schnell. Vorsorglich wurden alle Elkos getauscht, die Ausgangsspannungen geprüft, das Netzteil nochmal gereinigt und wieder eingebaut. Ein erster Test zeigte, dass alle Anzeigen wieder funktionierten und das Gerät einsatzbereit war.




Vom glücklichen Besitzer bekam ich später noch ein Feedback: Seit er das Gerät besaß, war auf dem Kopfhörer-Ausgang immer ein Grundrauschen vorhanden gewesen. Das sei jetzt komplett weg. Der große Blackout hatte sich also schon länger angekündigt. :-)

PROJEKT DONE.

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