Eigentlich sollte ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gehen: Eine eigene Tonbandmaschine. Nach längerer Recherche fiel meine Wahl auf ein AKAI X-201D.
- 3 Motore:
1x Hysteresis-Synchron Capstan-Motor
2x Wickelmotore, Außenläufer
- 4 Spuren
- Crossfield-Tonkopfsystem:
Hier erfolgt die Vormagnetisierung über einen zusätzlichen Tonkopf (Bias-Head), nicht wie üblich über den Aufnahme- / Wiedergabekopf. Diese Tonkopfanordnung ermöglicht eine Signalmodulation über das ganze Audiofrequenzspektrum ohne jegliche Beeinträchtigung durch die Vormagnetisierung, wie dies bei anderen Tonkopfsystemen der Fall ist.
- Magnetbremsen
- schaltbare Entzerrung
- Abschaltautomatik
- Autoreverse mit Dauerbetrieb
Wer übrigens mehr über Tonbandtechnik erfahren möchte, dem empfehle ich diesen lesenswerten Beitrag bei Genesis-Audioline.
Ich fand dann nach längerer Suche auch ein erschwingliches Gerät, das technisch wie optisch, in einem tadellosen Zustand war. Leider traf das Paket nicht wie erwartet ein:
Der erste Eindruck ließ schlimmes befürchten. Und so war es dann auch:
Die Bandverriegelungen an beiden Bandplatten waren verbogen und hatten sich durch die Abdeckung gebohrt. Scharniere waren abgerissen, das Frontblech verbogen und auch das Gehäuse hatte Schäden am Furnier genommen. Eigentlich ein Fall für eine Rücksendung. Nachdem sich der Verkäufer aber sehr kulant zeigte, entschied ich mich dafür das Gerät doch zu behalten. Zumal die technischen Funktionen alle intakt waren.
Die Vorverstärker-Platine ist bei diesem Gerät als steckbare Karte ausgeführt. Eine Demontage lässt sich einfach durchführen. Zuerst überprüfte ich alle Elkos. Einige davon zeigten Kapazitätsverluste bzw. einen hohen ESR. Ich entschloss mich daher zu einer Generalkur, d.h. alle wurden ausgetauscht. Bei den Transistoren wollte ich erstmal den Soundtest abwarten, ob es Probleme gab. Sollten diese nicht auftreten gab es keinen Grund hier etwas zu ändern. Die 4 Potis für die Aufnahme- / Wiedergabeeinstellung erhielten auch etwas Pflege.
Bei den Bandplatten konnte ich eine Bandverriegelung retten. Für die zweite Bandplatte fand ich zum Glück Ersatz bei einem Händler in England. Beim Austausch wurde auch gleich der Riemen für das Bandzählwerk gewechselt.
Danach erfolgte die Reinigung der Tonköpfe. Auch hier zeigte sich, das Verschmutzung und Abnutzung sehr gering waren.
Anschließend wurde noch die Mechanik gereinigt, verharztes Fett entfernt und alle beweglichen Teile leicht geschmiert.
Für die verbogene Frontplatte hatte ich inzwischen auch Ersatz gefunden. Diese wurde gründlich gereinigt, montiert und und erstrahlte danach in neuem Glanz.
Damit war der erste Teil der Restauration abgeschlossen. Jetzt mussten noch die Schäden an Gehäuse und Abdeckung beseitigt werden. Zusätzlich benötigte die Vorverstärker-Platine nach Austausch der Elkos einen Abgleich.
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